Das rot-weiß-schwarze Logo mit dem Claim "Gib Aids keine Chance" kennen heute 90 Prozent der Bevölkerung.
Berichte über die rasante Verbreitung des Virus und die Tatsache, dass mittlerweile auch heterosexuelle Männer, Frauen und Kinder infiziert waren, verbreiteten Angst. 60 Prozent der Westdeutschen zählten 1987 Aids zu den gefährlichsten Krankheiten, und 92 Prozent meinten gar, dass niemand vor dem Virus sicher sei. Laut Umfragen sprachen sich 51 Prozent der Bürger für eine namentliche Meldepflicht HIV-positiver Menschen aus.
Um einer Panik entgegenzuwirken startete 1987 die im Auftrag des Gesundheitsministeriums entwickelte Kampagne „GIB AIDS KEINE CHANCE“. Die Verbreitung von HIV im Bundesgebiet sollte durch Aufklärung und den Hinweis auf Präventionsmöglichkeiten gestoppt werden, das Verantwortungsbewusstsein der Bürger gefördert und ein gesellschaftliches Klima geschaffen werden, das eine Stigmatisierung Infizierter verhindert. Die BZgA kooperierte auch mit der 1983 von Aktivisten der Schwulenbewegung gegründeten „Deutschen AIDS-Hilfe e.V.“ (DAH).
1985 war auf Bundesebene die Entscheidung gefallen, der DAH die Aufklärung Homosexueller anzuvertrauen und ihre Arbeit staatlich zu fördern. Während die BZgA fortan eher die „breite Bevölkerung“ erreichte, entwarf und verteilte die DAH zielgruppenspezifisches Informationsmaterial. [37]